Vor kurzem habe ich an einem (für mich verpflichtetes) Seminar an der Uni teilgenommen. "Kommunikationstraining", da es mich
1. interessiert und
2. nur für kurze Zeit beschäftigt hat.
Zweiteres will ich nun eigentlich verneinen. Ich hätte niemals geglaubt, dass es doch durchaus so interessant werden würde. Man erfährt so viel über sich selbst! Zum Beispiel, dass ich ein übergroßes Beziehungsohr habe - und dementsprechend auch handle. Das bedeutet, dass ich mir andauernd Gedanken mache, was andere über mich denken könnten.
Ganz großartig fand ich, dass ich ein persönliches Feedback erhalten habe, wie andere mich wirklich sehen. Es hat mich nicht wirklich überrascht, aber ich weiß, dass ich doch an mir arbeiten sollte.

Gestern war ich mit einer wirklich guten Freundin zum Mittagessen. Ich habe dann über das ganze Seminar geredet und sie gefragt, was sie denn eigentlich denkt.
Tatsache ist: wir sind zwei Menschen, die sich viiiiiiiiel zu viele Gedanken machen über Dinge, die nicht passieren, über Meinungen, die andere Leute nicht von uns haben. Jeder Blick, jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt. Vielleicht ist das falsch - aber wie soll man das abstellen?
Ich schätze, den Großteil dieses Übels trägt meine Schulzeit bei. Wenn man sich 4 Jahre lang in der schlimmsten Mobbinghölle befindet, kann man nicht anders, als in allem und jedem etwas Böses zu sehen. Natürlich möchte ich jetzt betonen, dass das leicht überzogen ausgedrückt war, aber es war dennoch vorhanden.

Ich mag tiefgründige Gespräche sehr gerne, auch wenn ich regelmäßig zu Weinen anfange. Zumindest, wenn es um wirklich wichtige Dinge geht. Nichtsdesto trotz finde ich es sehr schön, sich mit anderen auszutauschen. Das ist manchmal viel besser, als all die sinnlosen Dinge, die wir immer ausdiskutieren :)