Wo anders ist es auch nicht besser*

Kennt ihr das auch? Bestimmt. Ich schätze die Meisten haben diesen Satz schon mal gehört oder es sich irgendwann selbst eingeredet. Man sieht sich im Spiegel an, oder wie in meinem Fall mein Gegenüber und es gibt zwei Möglichkeiten: dies akzeptieren und zustimmen oder es ablehnen, auch wenn man möglicherweise für verrückt erklärt wird.

Was ich eigentlich damit ausdrücken will?

Ich glaube, jeder kennt irgendwen aus seiner Familie, seinem Freundes- und Bekanntenkreis, dem es zumeist echt nicht besonders gut geht in seinem Job. Jedes Gespräch dreht sich wieder und wieder um den Job, die Kollegen, den Chef, die Aufgaben, ... Ich war auch mal so, das gebe ich zu und es tat gut, sich auszukotzen. Das kann man auch ein paar Posts unter diesem lesen. Aber oft habe ich mich gefragt, wieso das so ist. Wieso denken wir regelmäßig, dass hoffentlich bald Freitag ist, damit wir wieder zwei Tage Ruhe haben? Wir leben doch auch die anderen fünf Tagen in der Woche. Das kann und sollte nicht die Normalität sein. Und bis zur Rente (wenn sie denn kommt, lol) sind es noch einige Jahre.

Ich hab jedenfalls nicht auf diesen Satz gehört. Sicher, mein Gegenüber war locker 25 Jahre älter als ich und hat einiges mehr an Lebenserfahrung, aber dieser Tonfall, das hatte schon etwas von einer Niederlage, einem "Ich habe keine Lust mehr mich damit auseinander zu setzen". Ganz ehrlich, damit möchte ich mich nicht abfinden, denn die Arbeit lässt einen nicht einfach los, wenn man nach seinen acht Stunden (oder mehr) das Gebäude verlässt und nach Hause geht. Wenn es scheiße lief, dann macht man sich nur noch mehr Gedanken darüber, wie mies alles ist. Ich denke heute noch über manches Gesagte nach und es macht mich auch immer noch wütend. Aber ich bin froh, dass ich den Cut gemacht habe und gegangen bin. Mehr noch als das, ich habe einfach alles über den Haufen geworfen. 

Ich glaube, es war jetzt genau ein Jahr her, als ich mir überlegt habe, etwas komplett Neues zu wagen. Klar geht man Risiken ein und es schmerzt später sicherlich sehr, finanziell gesehen, aber ich bin sehr froh, dass ich etwas anderes gelernt habe und ich jetzt in einem Unternehmen bin, wo man nicht mit Füßen getreten wird und wo jeder gleichberechtigt seine Meinung sagen kann. Wo man das Gefühl hat, dass den Chefs deine Leistung nicht am Arsch vorbeigeht und du nicht deinen Kopf für Dinge hinhalten musst, die du nicht einmal verbrochen hast. 

Ja, es ist besser!

Man darf nur nie aufhören zu suchen. 

0 Kommentare