On a day like today

Manchmal höre ich meine alten und immer noch irgendwie aktuellen Lieblings-Depri-Songs, und fühle es einfach. Aber ich fühle nicht wirklich. Ich fühle irgendwie... nichts.

Nennt es, wie ihr wollt. Aber ich fühle eine Leere in mir, von der ich nicht weiß, wie ich sie füllen soll. Am Anfang fand ich es eigentlich toll, dass man endlich mal Ruhe hat und nicht den dauernden Zwang, irgendwie unter Menschen gehen zu müssen. Damals haben auch alle mit gelitten. Damals wurde so viel gemacht, Zusammenhang und Solidarität geheuchelt. Inzwischen ist eine Art Routine eingetreten, die ich wirklich unheimlich finde. Und auch nicht angenehm. Corona hat uns ziemlich viel genommen, das lässt sich nicht leugnen, und was nun bleibt, fühlt sich alles so gezwungen an. Und unheimlich.

Ich würde alles dafür geben, endlich wieder zu verreisen. Mal ein Konzert besuchen. Mal ungestresst ins Kino gehen oder irgendne Veranstaltung besuchen. Sogar mal feiern oder mich betrinken und lachend nach Hause eiern. Aber nichts davon lässt sich ohne Zwang umsetzen. Und ich will nicht ständig darüber nachdenken müssen, wie ich möglichst virenfrei nach Hause komme. Es macht einfach keinen Spaß.

Das Problem ist nur, dass ich schon lange nichts mehr fühle. Nichts macht mich glücklich. Einfach gar nichts mehr. 

Ich glaube früher habe ich immer auf etwas hingefiebert, was irgendwann kam und worauf ich mich freuen konnte. Früher waren wir auch alle noch spontaner und wurden nicht von unseren engen Zeitplänen eingenommen und konnten einfach mal was ganz wildes machen. Vielleicht ist das einfach der Preis für das Erwachsenwerden. Ich weiß es nicht. Und gerade jetzt, wo es nichts gibt, worauf ich mich wirklich freuen kann, fällt mir alles noch viel schwerer. 

Um ehrlich zu sein frage ich mich nun schon seit einem Jahr, ob ich nicht doch massive mentale Probleme habe. Gerade wenn ich mich nicht mit etwas ablenken kann, ist vor mir einfach ein riesiges schwarzes Loch. Und ich fürchte mich einfach davor, dass das für immer so weitergehen wird. Ich will mir nicht vorstellen, dass es das jetzt war und alles einfach nur noch dahinplätschert. Und doch fühle ich mich einfach so machtlos. Ich weiß, dass sich nichts ändert, wenn ich es nicht selbst in die Hand nehme, aber es fällt mir einfach so schwer. Und ich würde diesen Kreislauf einfach gerne durchbrechen.

0 Kommentare