Kinder, wie die Zeit vergeht!

Hui, jetzt ist schon wieder Oktober! D:
Irgendwie fühle ich mich total überrannt. Wie kann denn ein ganzer Monat einfach so vergehen, ohne dass ich irgendwie was davon gemerkt habe? Es nervt.

Ich hab nichts gerissen, nichts!

So viel sollte passieren - Bewerbungen schreiben, Wohnung kündigen, Sachen packen, Umzug planen, meinen anderen Blog pflegen, Abschiedsparty... und davon ist maximal die Wohnungskündigung aus dem Haus geflattert. Argh.

Dafür war ich 6 Mal beim Arzt, das sind 6 Mal mehr als das gesamte restliche Jahr zusammen. Turns out, ich habe einen extremen Vitamin B12-Mangel. Schlimm genug, wenn man das hat, es beruhigt mich zumindest zu wissen, was schon seit Monaten/Jahren mit mir nicht stimmt: Antriebslosigkeit, dauernd müde, ständig fertig, schlecht gelaunt... Jetzt kommen halt auch neurologische Ausfälle dazu. :( Das treibt mich jetzt schon den ganzen Monat um und ich darf jede Woche zum Arzt, um mir ne schmerzhafte Injektion abzuholen. So ne Scheiße passt mir eigentlich überhaupt nicht in den Zeitplan. Und da frage ich mich auch, ob das nicht alles irgendwo auch mit dem Stress zu tun hat.
Stress, weil ich so viel machen muss.
Stress, weil ich einfach nichts schaffe.
Stress, weil ich Druck von außen habe.
Stress, weil mich inzwischen alles hier nur noch negativ belastet.
Und dann fange ich regelmäßig an zu heulen und kann nicht mehr aufhören, denn das ist alles viel zu viel für mich. Und gleichzeitig wache ich nachts auf, weil ich nichts schaffe, denn ich weiß einfach nicht, wo ich eigentlich anfangen soll.

Inzwischen hasse ich es regelrecht nach Hause zu kommen. Der Ort, der mir die letzten Jahre immer lieb und teuer war, ist mir irgendwie fremd und unangenehm geworden. Das hat natürlich auch den Vorteil, dass das Loslassen nicht mehr so weh tut, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Die Wohnung ist ja auch immer noch schön, aber mir fällt einfach die Decke auf den Kopf und all die Sorgen, die mich so umtreiben, machen sie halt zu einem negativen Ort.

Ich bin ganz froh, dass wir uns entschlossen haben, den größten Teil unserer Möbel nicht mehr mitzunehmen, sondern sie zu verkaufen/verschenken. Die meisten haben wir vor acht Jahren angeschafft, als wir hierher gezogen sind. Einige sind noch älter und am Ende lohnen sich die Kosten für den Transport einfach überhaupt nicht. Und am Ende muss man eben auch sagen, dass eine Periode im Leben zuende geht und man auch endlich abschließen kann, egal ob sie gut oder schlecht gelaufen ist. Und obwohl ich zuletzt nicht zufrieden war und ich auch die letzten Jahre immer das Gefühl hatte, dass es ein Scheißjahr war - im Rückblick war das doch eine sehr positive Zeit. Aber naja, Zeiten ändern sich und inzwischen wohnt ja auch fast keiner mehr in Chemnitz. Die meisten sind jobtechnisch weggezogen, die Ur-Chemnitzer/L-O. kriegen jetzt Kinder (und wir haben alle zusammen echt lange durchgehalten!), tja, es ist sehr leer geworden hier. Und das macht ja auch keinen Spaß so. Also kurzum, hier ist alles beschissen geworden, deshalb ist es gut jetzt zu gehen.

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