Die Luft ist raus.

Ich sitze gerade an meinen letzten 5 Seiten Masterarbeit. Und wenn ihr jetzt denkt "Das ist doch nicht mehr viel!" - oh doch. Gerade jetzt.

Ich weiß nicht, wie ich das bei meiner Bachelorarbeit gemacht habe, aber irgendwie lief die so locker flockig von der Hand. Zwischendurch mal noch ein paar Tage Urlaub in UK gehabt, dann eine Woche vor der Abgabe fertig mit Schreiben gewesen, korrigiert, zack ab und 1,0. Dass die 1,0 nur eine Farce ist, habe ich schon lange eingesehen. Aber eigentlich müsste ich ja jetzt besser wissen, wie es läuft, was ich beachten muss, etc. Ist aber nicht so.

Allein die letzten vier Wochen habe ich mich jeden Tag bemüht, ein paar qualvolle Zeilen auszupressen. Ich war schon stolz, dass ich manchmal 3 Zeilen geschrieben hatte. Es wird mehr und mehr zur Qual und man fühlt sich so ohnmächtig. Oft weiß ich echt nicht mehr, ob ich überhaupt das Richtige schreibe, oder ob hier nur noch Müll aneinander gereiht wird, um diese 60 Seiten voll zu kriegen. Ich könnte mich ein bisschen zurücklehnen, mal ein paar Tage abschalten und dann wieder gestärkt zurück ans Werk gehen. Nur will ich dieses Ding endlich weg haben! Das Thema habe ich nun schon 8 Monate. Da hätte zwar längst was bei rumkommen müssen, aber es geht einfach nur schleppend voran. Und jetzt blicke ich zurück und weiß nicht, ob das, was jetzt hier zu Papier gebracht wurde, wirklich das Nonplusultra ist. Aber das weiß man wahrscheinlich nie.

Ich glaube, vielen Leuten geht auf der Zielgraden die Puste aus. Man freut sich zwar, dass keine Prüfungen mehr anstehen und "nur" noch die Abschlussarbeit ansteht, aber genauso schlimm ist es auch, diesen Aspekt anzugehen. Seminararbeiten schreiben war noch nie mein Steckenpferd, auch wenn mir oftmals ein gewisses Talent zum wissenschaftlichen Arbeiten attestiert wurde. So geht es sicher nicht mir. Man hat ein paar Jahren in seine Bildung investiert und dann kommt einfach der Moment, wo es nicht mehr auf der Überholspur weitergeht. Viele lassen sich dann erstmal treiben, nicht gleich nach dem Prüfungsmarathon anfangen, sondern mal nen Moment abschalten. Das Problem ist, dass die Zeit dann einfach so vergeht. Man findet irgendwann ein Thema zum Schreiben und hat eine Deadline. Und dann?

Man macht sich Gedanken über die Zukunft. Wie gehts danach weiter? Ist das wirklich das, was ich will? Sicher sein kann man eigentlich nie. Nur so viel: es kommt einfach der Moment, in dem man alles hinschmeißen will. In dem alles plötzlich zu viel wird. Der Moment ist irgendwie jetzt. Ich habe es satt. Ich will nicht mehr. Aber dennoch muss ich mich irgendwie zusammenreißen, so kurz vor dem Ziel. Am Ende wird es immer was. Die Frage ist nur

Wann?

0 Kommentare