Rewriting: Alte Stories neu aufgelegt

Puuuuh, nachdem ich jetzt also meine ganzen Ferien und meine ganze Freizeit für den Verein aufgeopfert habe, um eine Broschüre zu gestalten, darf ich nebenbei nicht ganz meine Lieblingsbeschäftigungen vergessen.

Ich habe mal wieder angefangen zu schreiben. Umschreiben. Neu schreiben. Auf den Kopf stellen. Einfach von vorne beginnen.

Mir kam es in den Sinn, dass ich meine alten Texte mal wieder lesen sollte. Denn leider liegen die nur auf dem Rechner herum, ohne dass sie in irgendeiner Form einen Nutzen bringen. Und ich war positiv überrascht, teilweise sogar überwältigt, über die Wortgewalt, die mir da entgegenschlug.
For My Little Princess war ein Schulprojekt, dass ich nach dem ersten Kapitel unbedingt fortführen wollte und es am Ende auf 46 stolze Kapitel brachte, 116 Seiten Format A4, einzeilig und Schriftgröße 11, oder eben gewaltige 220.000 Wörter.
2003 kam ich auf die Idee, als ich meinen späteren Lieblingsfilm Fluch der Karibik im Kino gesehen hatte und das Ganze nahm schnell Formen an. Es dauerte zwar fast ein halbes Jahr, bis ich mit dem Schreiben begann, aber ich habe heute noch immer das Gefühl, dass dies eine sehr wichtige Geschichte für mich werden sollte, eine, die mich auch heute nicht loslassen kann.
Begonnen habe ich mit 15, das Ende schrieb ich schon an der Uni. Beim Lesen merkt man die Unterschiede sehr stark. Begonnen habe ich mit kurzen Absätzen, teilweise sprunghaften Szenenwechseln und sehr festgefahrenen Charakteren. Die Szenarien habe ich heute noch so im Kopf, aber ich weiß, dass andere, die es gelesen haben, wahrscheinlich sehr verwirrt sein mussten. Die Qualität nahm dennoch stetig zu, was die Charakterentwicklung, den Verlauf der Geschichte und überhaupt das literarische Können betrifft. Teilweise war ich beim Lesen so stark emotionalisiert, dass ich mir nicht erklären konnte, woher ich solch kraftvollen Worte schreiben konnte. Und das mit 16, 17 Jahren. Ich hatte bei den ersten 10 Kapiteln gedacht, dass man das ganz anders schreiben konnte, aber gerade zum Ende hin und so viele Jahre später, würde ich genauso lassen. Meine eigenen Texte haben so viel in mir hinterlassen, dass ich nicht aufhören konnte, darüber nachzudenken.

Und dann wollte ich es der Welt zugänglich machen.

Momentan arbeite ich an einer Neufassung. Ich habe mir Gedanken gemacht, wie man aus dem recht episodenhaften Stücken eine zusammenhängende Geschichte machen kann, die sich in Bücher fassen lässt und den Leser so stark involviert, dass er das Buch nicht aus der Hand legen kann. Es gibt wenige Bücher, die dies in mir ausgelöst haben und ich frage mich manchmal wieso. Wie schafft es ein Buch, seine Leser zu fesseln? Wie müssen die Charaktere sein, welche Perspektive soll erzählt werden?

Momentan plane ich den Aufbau nach einem klassischen Drama in 5 Akten - hier nun eben in 5 Büchern. Teilweise habe ich die Geschichte schon damals so ähnlich aufgebaut. Ich liebe Friedrich Schillers Buch Kabale & Liebe, und ein wenig ähnlich ist meine Geschichte ja auch. (Schillers Werk wiederum baut auch auf Lessings Emilia Galotti auf, naja mein Germanisten-Blabla wollt ihr sicher nicht hören.) Ich versuche, logische Fehler zu beheben und der Geschichte eine gewisse Kontinuität zu verleihen, die ich bisher eher vermisst habe. Außerdem muss ich für eine Recherche nach Birmingham, England ;)

Ich werde wahrscheinlich ein bisschen weiter über die Geschichte hier posten. In diesem Sinne:

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang. 2009.

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