Ich habe lange nicht mehr geschrieben, hui... Die Zeit ist wie im Flug vergangen, seit ich in Dublin bin, und trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie im Moment gegen mich ist. Im Moment... im Moment will ich eigentlich nur nach Hause.
Ich weiß nicht, wie es gekommen ist. Am Anfang hatte ich nicht das Gefühl, dass ich Deutschland in irgendeiner Form vermissen würde und meiner Meinung nach ist nach den ersten 2 Monaten die schlimmste Zeit des Heimwehs vorbei. Aber es ist seltsam, es hat bei mir erst nach 2 Monaten angefangen.
Nachdem meine Eltern wieder nach Hause gefahren sind, habe ich gemerkt, wie sehr ich die Leute zu Hause vermisse. Wie sehr ich alles vermisse. Hier ist das Leben sehr schnelllebig. Leute kommen und Leute gehen und am Ende steht man irgendwie allein da. Zumindest ich. Ich weiß ja, dass ich nicht immer der gesprächigste Mensch bin, gerade wenn jemand dabei ist, der mich irgendwie mit seiner Art einschüchtert. Ich habe auch nicht das "Lasst-uns-alle-Freunde-sein"-Gen in mir, dass einige Leute besitzen und damit haufenweise Leute um sich herumscharen. Und dennoch mache ich etwas falsch.

Ich fühle mich... leer.

Ich weiß nicht, wieso, aber ich habe ein ungesundes soziales Verhalten. Einerseits macht es mich manchmal nervös, wenn zu viele Leute um mich herum sind und ich ziehe mich zurück. Andererseits fühle ich mich unwohl, wenn ich allein unter Menschen bin. Ich glaube, ich muss mich dringend für eine von beiden Optionen entscheiden.

Inzwischen bin ich zu Hause und ich habe das Gefühl, dass alles genau so ist, wie ich es verlassen habe. Ich merke schon, dass ich mich, wenn ich in meiner vertrauten Umgebung bin, anders geben kann als wo anders. Hier bin ich in meiner Kapsel, die mir Sicherheit gibt.
Die Zeit, die ich in Dublin bisher verbracht habe, hat mir einige meiner Schwachstellen einfach aufgezeigt: Mein fehlendes soziales Engagement. Die Unfähigkeit, meine Gedanken und Gefühle jemandem mitzuteilen. Und auch jetzt fühle ich mich nicht in der Lage dazu, es zu sagen, auch wenn ich es will.
Ich wurde einmal gefragt, warum ich alles in diesen Blog schreibe, damit es die ganze Welt lesen kann. Ganz einfach, weil es eben die ganze Welt lesen kann. Weil es mich nicht interessiert, wer genau sich das durchliest und weil ich höchstwahrscheinlich 99,9999% dieser Menschen nicht kenne und auch niemals kennen lernen werde. Das stört mich einfach nicht. Aber es geht mir nicht über die Lippen. Ich kann es einfach nicht sagen, weil ich nicht die richtigen Worte finde. Weil ich nicht klingen will, als ob ich nach Mitleid suchen würde. So was will ich nicht.

Und deshalb schreibe ich.