Ich weiß, ich bin spät dran und ich springe hier auch auf den Hypetrain auf. Aaaaaaaber, eigentlich kommt mir das super gelegen. Ja, ich räume auch gerade nach der KonMari-Methode auf. Aber fangen wir doch mal an.

Was in einen Backpack passt

Ich habe zwei Monate aus dem Rucksack gelebt. 50 Liter (plus 10, die entweder für einen Schlafsack oder für Schuhe draufgingen). 9 Wochen, in denen man sich wirklich überlegen musste, was man genau wirklich in seinem Leben braucht. Und ganz ehrlich, das war eine tolle Erfahrung, denn mal Butter bei die Fische: kein Mensch braucht 200 Tshirts. Oder 20 Röcke. Oder 50 Schlüpfer. Nee, alles, was ich brauchte, habe ich hier reingepackt und war auch eigentlich für jedes Wetter gerüstet - außer für Winter, aber ich wusste ja auch, dass immer mindestens 20°C sein würden. Ich habe auch zum Ende hin viel weggeworfen: 1 Paar Schuhe, 3 Hosen, 4 Shirts, etwa 10 Unterhosen, 1 BH, 1 Kleid. Ich vermisse die Klamotten auch nicht.

Deshalb kam ich nach Hause und hatte nur noch einen Pulli und eine dicke Winterjacke, die bereitlagen. Wie lange kommt man dann mit seinen zurückgebrachten Sachen aus? Die Antwort ist: ziemlich lange. Und da kam mir dann doch der Gedanke, dass ich viel zu viele Sachen besitze, über die ich nicht einmal nachdenke, wenn ich sie nicht sehe.

Wieso habe ich so viele Sachen gehortet? Das kann ich euch sagen: ich war unglücklich. Ich glaube, ich habe erst angefangen so viele Sachen zu kaufen, als ich einen Job hatte, der mich nicht glücklich gemacht hat. Ich bin regelmäßig zu Primark et al. gefahren und habe Sachen gekauft, die ich nicht brauchte, weil ich glücklich war, wieder etwas Neues in meinen Schrank zu stecken - und dann nicht wieder anzuschauen. Komplett sinnlos.

Und weil mein Freund uns immer wieder darüber streiten, wo was hingehört und wie was zusammengelegt wird, kam uns Netflix gerade recht. Tatsächlich befanden wir beide, dass Marie Kondo ein paar gute Ideen hatte, die wir auch in unserem Haushalt umsetzen wollen. Ich hatte ja schon vor unserer Abreise angefangen, gnadenlos auszusortieren und allerlei Sachen in Tüten und Boxen zu stecken. Ich habe damals schon etwa 10 Säcke voll Klamotten entsorgt, davon waren aber 80% nicht meine Sachen. Also habe ich mir jetzt einfach mal alles, was ich besitze, vorgenommen, habe sie aufs Bett gestapelt und dann sortiert. Und das war wirklich, wirklich hart. Es gab vielleicht 10, 20 Teile, die wirklich "Joy sparken", der Rest war so meh. Im Endeffekt konnte ich trotzdem nicht so viel loslassen, wie ich wollte, einfach, weil ich es wirklich schade drum finde. Ich war ja jetzt sogar dort, wo die Klamotten hergestellt werden und ich weiß auch, wie diese Leute leben und deshalb ist es nicht ok, ungetragene Sachen einfach wegzuwerfen. Am Ende sind trotzdem 6 Säcke entstanden, die entsorgt wurden und ein großer für Teile, die verkauft werden können. Aber zumindest funktioniert es und wir haben jetzt einen schön aufgeräumten Schrank. Mein Freund ist sogar noch mehr Hardcore und nutzt nur noch die Sachen, die er in seinem Rucksack hatte.

Schublade nach Konmari

Schublade nach Konmari

Aber nun zu meiner persönlichen Challenge. Der Schrank ist trotzdem voll. Zwar nicht optimal genutzt, aber voll. Und ich brauche auch nicht mehr. Daher habe ich mir vorgenommen, dieses Jahr GAR NICHTS zu kaufen, außer, es muss dringend sein. Daran glaub ich aber eher weniger. Nun ist schon Mitte Februar und noch habe ich nichts gekauft. Darauf bin ich auch extrem stolz. Mal schauen, ob ich durchhalte. :D